Erkennung und Behandlung der Osteoporose („Knochenschwund“)
Osteoporose oder auch „Knochenschwund“ ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die in den kommenden Jahrzehnten durch die Steigerung der mittleren Lebenserwartung von Frauen und Männern zunehmen wird. Bereits heute sind in Deutschland viele Frauen und Männer von osteoporotisch bedingten Wirbelkörperbrüchen (Frakturen) und ihren Folgen betroffen. Fast 50.000 Deutsche erleiden jährlich auch eine osteoporotisch bedingte Oberschenkelfraktur. Innerhalb der nächsten 25 Jahre ist mit einer Verdopplung der Frakturraten zu rechnen. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) stuft die Osteoporose daher unter die 10 wichtigsten Erkrankungen ein. Die Hälfte aller Patienten z.B. mit erlittener Oberschenkelfraktur erreicht nicht mehr die vorher vorhandene physische und psychische Leistungsfähigkeit zurück und büßt ihre Eigenständigkeit ein. Knapp 30 % der Patienten werden bettlägerig, 20% bedürfen dauernder Pflege, 20 % versterben innerhalb eines Jahres nach der Fraktur. Zudem kann die Osteoporose als chronische Erkrankung andauernde Schmerzen verursachen.
Wie kommt es zur Osteoporose?
Die Medizin kennt eine ganze Menge verschiedener Ursachen, die zu einer Osteoporose führen. Man unterscheidet grob in zwei Gruppen:
Sekundäre Osteoporose: So wird eine Osteoporose bezeichnet, bei der die Entstehungsgeschichte Schritt für Schritt nachvollzogen werden kann. Gemeint sind damit vor allem eindeutige Ursachen (z.B. eine langjährige Behandlung mit hochdosiertem Cortison oder eine langjährige Störung der Calziumaufnahme).
Primäre Osteoporose: In den meisten Fällen kann hier nicht eindeutig festgestellt werden, welche Ursache die Osteoporose begünstigt hat. Bei der primären Osteoporose liegt die Krankheitsursache in der Störung des Knochenstoffwechsels selbst. Bei der Krankheitsentstehung können mehrere Faktoren mitgewirkt haben, so genannte Risikofaktoren.
Risikofaktoren:
Auswirkungen der Osteoporose:
Osteoporose ist ein schleichender Prozess, der sich über viele Jahre hin schmerzlos entwickelt. Die äußere Struktur des Knochens bleibt erhalten, der Abbau der Knochenmasse findet im Inneren des Knochens statt.
Als erstes sind die schwammartig aufgebauten Knochen wie z.B. die Wirbel betroffen, die besonders stark belastet sind, da sie das gesamte Gewicht des Rumpfes tragen. Es kommt zu überwiegend schmerzhaften Einbrüchen von Wirbelkörpern. Sind mehrere Wirbel betroffen, kommt es zu dem charakteristischen „Witwenbuckel“. Selten können auch Lähmungen auftreten, wenn das Rückenmark komprimiert wird.
Erheblich größere Beeinträchtigungen bringen die Oberschenkelhalsbrüche mit sich, die schon bei an sich ungefährlichen leichten Stürzen entstehen, wenn der Oberschenkelknochen seine normale Belastbarkeit durch eine zu geringe Knochenmasse eingebüßt hat. Hier ist praktisch immer eine Operation erforderlich.
Wichtig ist es daher, früh genug die Neigung zur Osteoporose, oder eine bereits bestehende Osteoporose zu erkennen. Hierfür stehen verschiedene Untersuchungsmethoden der Knochendichte zur Verfügung:
Wir bestimmen die Knochendichte mit der DEXA-Methode, die im Vergleich mit der QCT eine wesentlich geringere Röntgenstrahlen-Belastung darstellt und zudem erlaubt, auch die Knochendichte des Schenkelhalses bzw. in besonderen Fällen des ganzen Skeletts zu messen. Zudem richtet sich die Therapie der Osteoporose nach den Werten der DEXA Messung, die QCT Messung ist bei der Therapieentscheidung nicht aussagekräftig. Die Ultraschallmethode erfordert zwar keine Röntgenstrahlen, ist aber in ihrer Aussagekraft wissenschaftlich nicht ausreichend belegt und ungenauer als die beiden anderen Methoden.
Glücklicherweise ist die Osteoporose im Frühstadium heute kein Schicksal, das man ohne Gegenmaßnahmen hinnehmen muss. Neben den in der Verantwortung des Betroffenen liegenden Möglichkeiten wie calciumreiche Ernährung und Bewegung, stehen uns eine ganze Palette wirkungsvoller Medikamente zur Verfügung.
Für weitere Informationen: www.dv-osteologie.org
Unsere Praxis ist ein zertifiziertes osteologisches Schwerpunktzentrum und Mitglied im Dachverband Osteologie sowie dem Netzwerk Osteoporose Oldenburg/Ammerland
Eine kleine Auswahl zufriedener Patienten